Aufgrund der Menstruationsblutung haben Frauen im gebärfähigen Alter ein höheres Risiko für Eisenmangel. Wenn der Mangel zu lange anhält, kann er sich zu einer Eisenmangelanämie entwickeln.
Wie viel Eisen brauchst du also?
Nach den Leitlinien des American College of Obstetricians and Gynecologists benötigen nicht schwangere Frauen 18 mg Eisen pro Tag. Während der Schwangerschaft steigt der tägliche Bedarf auf 27 mg.
Auswirkungen von Eisenmangelanämie auf die Fruchtbarkeit
Eisen ist ein sehr wichtiger Mineralstoff für die Fruchtbarkeit. Ein unzureichender Eisengehalt wird mit Ovulationsstörungen, Fehlgeburten, niedrigem Geburtsgewicht und vorzeitigen Wehen in Verbindung gebracht. Wenn die Eierstöcke nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden, kann dies auch die Qualität der Eizellen beeinträchtigen. Dies kann die Empfängnis erschweren und dazu führen, dass sich eine befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutter einnistet.
Mögliche Ursachen für Eisenmangelanämie
Eisenmangelanämie kann verursacht werden durch:
- Eisenmangel in der Ernährung (Vegetarier und Veganer haben ein höheres Risiko für Eisenmangel)
- Blutverlust (Frauen mit starker Periode haben ein höheres Risiko für Eisenmangel)
- Darmerkrankung (z.B. Zöliakie)
- Bypass oder chirurgische Entfernung eines Teils des Dünndarms
Auch eine Schwangerschaft kann zu Eisenmangelanämie führen.
Symptome von Eisenmangelanämie
Eine Eisenmangelanämie kann zunächst symptomfrei sein, aber wenn sich der Mangel verschlimmert, können die folgenden Anzeichen auftreten:
- Starke Müdigkeit
- Schwäche
- Blasse Haut
- Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit
- Schmerzen in der Brust, schneller Herzschlag, Kurzatmigkeit
- Kalte Hände und Füße
- Brüchige Nägel
- Entzündung der Zunge
Diagnose von Eisenmangelanämie
Ärzt*innen diagnostizieren Eisenmangelanämie auf der Grundlage der Ergebnisse verschiedener Bluttests. Bei diesen Tests werden die folgenden Blutparameter überprüft:
- Komplettes Blutbild
- Hämoglobinspiegel
- Eisengehalt im Blut
- Ferritin-Spiegel
Behandlung zur Verbesserung der Fruchtbarkeit bei Eisenmangelanämie
Es ist sehr wichtig, dass du deinen Eisenspiegel vor der Schwangerschaft erhöhst, denn schwangere Frauen brauchen noch mehr Eisen als nicht schwangere Frauen, um das wachsende Baby mit Sauerstoff zu versorgen.
Glücklicherweise lässt sich Eisenmangel durch Nahrungsergänzung und Ernährungsumstellung leicht behandeln. Du kannst ein Nahrungsergänzungsmittel in Form einer täglichen Pille einnehmen oder, falls erforderlich, regelmäßige Injektionen vornehmen lassen, je nachdem wie dein Eisenspiegel ist. Untersuchungen zeigen, dass Frauen, die Eisenpräparate einnehmen, ein um 40 % geringeres Risiko für ovarielle Funktionsstörungen haben als Frauen, die dies nicht tun.
Hier sind die eisenhaltigen Lebensmittel, von denen du mehr essen kannst, um deinen Eisenspiegel zu verbessern:
- Rotes Fleisch, Schweinefleisch und Geflügel
- Spinat
- Leber
- Shrimps
- Bohnen
- Linsen
- Angereichertes Getreide (z.B. Brot, Müsli und Nudeln)
- Eisenkrauttee und Shisoblättertee
Außerdem ist es hilfreich zu wissen, dass Vitamin C die Aufnahme von Eisen durch den Körper fördert. Es ist also eine gute Idee, auch unter anderem diese Lebensmittel zu essen, um den Eisenspiegel zu erhöhen und die Fruchtbarkeit zu verbessern:
- Zitrusfrüchte
- Paprikaschoten
- Brokkoli
- Beeren
- Tomaten
Übrigens: Eisentabletten können Verstopfung verursachen, aber eine ballaststoffreiche Ernährung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und regelmäßiger Sport können dies verhindern.
Weitere Informationen zum Thema Eisen und Fruchtbarkeit findest du in unserem Blogartikel.
- Nutrition During Pregnancy. The American College of Obstetricians and Gynecologists. Aufgerufen am 04 August 2022.
- Foods That Can Affect Fertility. Eat Right by the Academy of Nutrition and Dietetics. Aufgerufen am 04 August 2022.
- Iron – Fact Sheet for Consumers. National Institutes of Health, Office of Dietary Supplements. Aufgerufen am 05 August 2022.
- Aneamia. World Health Organization. Aufgerufen am 05 August 2022.
- Gardner W and Kassebaum N: Global, Regional, and National Prevalence of Anemia and Its Causes in 204 Countries and Territories, 1990-2019. Current Developments in Nutrition. 2020;4(2):830.
- Pasricha PhD SR et al.: Iron deficiency. The Lancet Seminar. 2021;397(10270):233-248.
- Chavarro JE et al.: Iron intake and risk of ovulatory infertility. Obstet Gynecol. 2006;108(5):1145-52.
- Sathiyanarayanan S et al.: A study on significant biochemical changes in the serum of infertile women. Int.J.Curr.Res.Aca.Rev. 2014;2(2):96-115.
- Hahn KA et al.: Iron Consumption Is Not Consistently Associated with Fecundability among North American and Danish Pregnancy Planners. The Journal of Nutrition. 2019;149(9):1585-1595.
- Iron: Vitamins and minerals. NHS. Aufgerufen am 23 August 2022.
- Worldwide prevalence of anaemia 1993-2005. WHO Global Database on Anaemia. World Health Organization.
- Iron deficiency anemia. Mayo Clinic. Aufgerufen am 23 August 2022.
- Iron-Deficiency Anemia. Johns Hopkins Medicine.
- Al-Naseem A et al.: Iron deficiency without anaemia: a diagnosis that matters. Clinical Medicine Journal. 2021.
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